Warum Anleger für den Investment-Erfolg ihre Emotionen in den Griff kriegen müssen

Viele Anleger kämpfen damit, ihre Emotionen bei der Geldanlage in den Griff zu bekommen. Das gilt gerade bei Krisen. Die Tatsache ist, dass Kapitalmärkte steigen und fallen. Das ist unvermeidlich. Gerade das Reagieren auf kurzfristige Marktentwicklungen oder aktuelle Nachrichten, kann dabei zu verheerenden Anlageentscheidungen führen.

Ein sehr gutes Beispiel dafür, wie der Kreislauf aus Angst und Gier die Reaktionen von Anlegern beeinflusst, ist die Abwärtsbewegung im Jahr 2008 / 2009. Nicht wenige Anleger verließen Anfang 2009 den Markt, gerade bevor die Wende kam. Sie realisierten nicht nur Verluste, sondern mussten auch unter Schmerzen beobachten, wie die Märkte vor Ihren Augen wieder stiegen.

Sich nicht von dem Auf und Ab beeinflussen zu lassen, bzw. idealerweise sogar entgegen dem Trend den Aktienanteil im Depot wieder aufzufüllen? Das hört sich einfach an. In der Praxis scheitern – ohne einen Partner, der sie auf Kurs hält –  die meisten Privatanleger. Warum das Kurs halten, gerade bei einem Krisenereignis so wichtig ist, das zeigen die Daten zu den Rückschlägen der letzten 30 Jahre.

So reagierten Kapitalmärkte auf eine Krise

Im folgenden Beispiel wurde die Performance für ein gemischtes Depot mit 60% Aktien und 40% Anleihen berechnet. Dabei wurde diese Gewichtung monatlich wiederhergestellt; im Beispiel behielt der fiktive Anleger also die Nerven. Die Performance-Messung startete am 1. Kalendertag des Monats nach dem genannten Ereignis. Kosten und Steuern sind im Beispiel nicht berücksichtigt.

Mit dieser Performance konnten Anleger rechnen, die nach einer Krise investiert blieben

Wie man erkennt wurden Anleger, die ihrer Strategie treu blieben, in 4 von 6 Fällen bereits im ersten Jahr nach der Krise wieder mit einer positiven Rendite entschädigt. So betrug der Zuwachs im Beispiel im Jahr 1 nach der Pleite von Lehman Brothers rund 4%. Drei Jahre nach den analysierten Ereignissen, lagen das Musterdepot bei jedem Ereignis über den Krisen-Ständen. Selbst nach dem DotCom-Crash gab es 3 Jahre später eine positive Rendite zu vermelden. Nach 5 Jahren lagen bei der Rückrechnung in allen Fällen die Ergebnisse zwischen knapp 50% und rund 80% über dem Ausgangspunkt. Das heißt: Anleger wurden für das Durchhalten, bzw. für das antizyklische Investieren belohnt.

Über das Risiko nicht investiert zu sein…

Anleger, die nur in vermeintlich ruhigen Zeiten investiert bleiben, tragen ein weiteres Risiko. Und zwar dass sie die besten Performance-Tage verpassen. Das folgende Schaubild zeigt, was es für einen Investor am amerikanischen Aktienmarkt (S&P 500) bedeutete, wenn er zwischen Oktober 1989 und Dezember 2016 die besten 1, 5, 15 und 25 Tage nicht am Markt investiert war. Wer die kompletten besten 25 Tage nicht investiert war, der musste sich mit einer Performance knapp über dem sicheren US-Dollar-Anlagezins begnügen, also bei rund einem Viertel des möglichen Ergebnisses, wenn er durchgehend im Aktienmarkt investiert geblieben wäre. Das kurzfristige Reagieren auf Ereignisse gefährdet also die Performance.

Verpasste Renditechancen von Anlegern, die die besten Performance-Tage des S&P 500 zwischen 1989 und 2016 verpassten

Fazit: Strategie und Gelassenheit gewinnen

Börsenschwankungen können für Anleger emotional mitunter sehr aufwühlend sein. Kurzfristige Änderungen an der Ausrichtung verursachen jedoch schnell mehr Schaden, als sie Nutzen bringen. Eine langfristige Anlagestrategie auf Basis eines durchdachten Investment-Plans, ist die beste Grundlage für Gelassenheit bei Rückschlägen. Und, nach meiner Überzeugung, ist das einer der wichtigsten Faktoren, um ein erfolgreicher Anleger zu werden oder zu bleiben.

 

Risikohinweis: Die in der Vergangenheit erzielte Wertentwicklung ist keine Garantie für die künftige Wertentwicklung. Die vorliegenden Informationen dienen ausschließlich Lernzwecken und sollten nicht als Anlageberatung oder Aufforderung zum Erwerb oder Verkauf eines Wertpapiers betrachtet werden. Zu den Risiken zählen Verlust des Kapitalwerts und Wertschwankungen. Small-Cap-Wertpapiere unterliegen einer größeren Volatilität als die Papiere anderer Asset-Kategorien. Investitionen in internationalen Märkten und Schwellenmärkten beinhalten spezielle Risiken wie Währungsschwankungen und politische Instabilität. Investitionen in Schwellenmärkten können diese Risiken verstärken. Sektor spezifische Investitionen können diese Risiken ebenfalls verstärken. Festverzinsliche Anlagen unterliegen in Zeiten steigender Zinssätze höheren Kapitalwert-Verlusten. Festverzinsliche Anlagen unterliegen verschiedenen anderen Risiken, etwa Änderung der Bonität, Liquidität, frühzeitige Rückzahlungen und andere Faktoren. Zu den Risiken von Immobilieninvestments zählen wandelnde Immobilienwerte und Grundsteuern, Zinssätze, Cashflow der zugrunde liegenden Immobilien-Assets, Angebot und Nachfrage sowie die Management-Fähigkeit und Kreditwürdigkeit des Emittenten.